Unter Versöhnung wird typischerweise die Aufnahme und Pflege positiver Beziehungen zwischen Konfliktparteien verstanden. Wir besprechen die strukturelle Ebene, die Beziehungsebene und Identitätsebene der Versöhnung und grenzen dabei Versöhnung von Vergebung und Wiedergutmachung ab. Der Schwerpunkt des Kapitels liegt auf der Identitätsebene mit einer Vorstellung des „Bedürfnisbasierten Modells der Versöhnung“. Das Kapitel endet mit Beispielen praktischer Interventionen im Dienst der Versöhnung, die verdeutlichen, dass die erfolgversprechendsten Ansätze der Versöhnung alle Ebenen (Struktur-, Beziehungs- und Identitätsebene) der Versöhnung berücksichtigen.

Schlüsselwörter: Versöhnung, Intergruppenbeziehungen, Bedürfnisbasiertes Modell, Vergebung, Wiedergutmachung

Lisa Katharina Frisch

Geboren 1991, Studium der Psychologie und Politikwissenschaften in Maastricht, Rom und Zürich, seit 2019 Promotionsstudium an der Universität Zürich, am Lehrstuhl für Sozialpsychologie von Prof. Johannes Ullrich. Schwerpunkte sind Intergruppenprozesse, Diskriminierung und Sozialer Wandel.

Johannes Ullrich

Geboren 1977), Studium der Psychologie und Promotion in Marburg, Habilitation in Frankfurt, seit 2013 Professor für Sozialpsychologie an der Universität Zürich. Schwerpunkte sind Soziale Kognition, Intergruppenprozesse und Sozialer Wandel.