Im Rahmen eines positiven Friedensverständnisses gelten Armut und Ungleichheit als Formen struktureller Gewalt, die sich negativ auf das friedliche Zusammenleben und die menschliche Entwicklung auswirken. Die Überwindung von Armut, Hunger und extremer Ungleichheit ist folglich auf globaler Ebene notwendig, um gesellschaftlichen Frieden zu erreichen und diesen langfristig zu sichern. Im Rahmen dieses Kapitels werden zunächst die Phänomene Armut und ökonomische Ungleichheit aus friedenspsychologischer Sicht näher betrachtet und deren Einfluss auf individueller und gesellschaftlicher Ebene erörtert. Am Ende des Kapitels wird auf die Frage eingegangen, warum Armut und Ungleichheit in vielen Gesellschaften zeitlich stabil sind und welche Handlungsmöglichkeiten zu deren Überwindung existieren.


Schlüsselwörter: Armut, Ressourcenansatz, Lebensstandardansatz, Lebenslagenansatz, Capability-Ansatz, Ökonomische Ungleichheit


Julia Schnepf


Julia Schnepf ist Assistant Professor im Department of Work and Social Psychology an der Maastricht University. Sie hat an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Politikwissenschaften, Psychologie und Economics studiert und zu sprachlichen Framing-Effekten in verschiedenen Politikbereichen an der Universität Koblenz-Landau promoviert. Daneben hat sie sich intensiv mit der Mediendarstellung sozialer Ungleichheiten beschäftigt. Ihr derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt auf Mediendarstellungen von Gewalt gegen Frauen.

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Norbert Groeben



Univ.-Prof. (a.D.) für Allg. und Kultur- Psychologie an der Uni Köln und Honorar-Prof. an der Uni Heidelberg (Allg. Literaturwissenschaft; Allg. Psychologie). Forschungsschwerpunkte: Psychologische Anthropologie (Subjektmodelle), Kognitionspsychologie (Subj. Theorien), Sprach- und Literatur-psychologie (Textverarbeitung, Lesesozialisation), Wissenschaftstheorie und Methodenlehre; Empirische Lit.wiss. sowie Friedenspsychologie.