Nach einer kurzen Erläuterung des Begriffs „Forschungsparadigma“ wird ein Überblick über die wichtigsten Ansätze psychologischer Friedensforschung gegeben. Die Darstellung folgt der Unterscheidung zwischen nomothetisch orientierten und interpretativen Ansätzen, denen auf forschungspraktischer Ebene quantitative und qualitative Verfahren zuzuordnen sind. Unter diesen paradigmatischen Hauptrichtungen werden verschiedene Forschungs-designs und ihre jeweilige Forschungslogik vorgestellt. Die Diskussion der Möglichkeiten und Grenzen sowie der forschungsethischen Herausforderungen dieser Designs im Hinblick auf friedenspsychologische Aussagen erfolgt exemplarisch anhand von Kurzdarstellungen klassischer und neuerer Studien aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung. Kurz eingegangen wird darüber hinaus auf Mixed-Methods-Ansätze.

Schlüsselwörter: Quantitative und qualitative Forschung, Mixed Methods, Experimente, Korrelationsstudien,
Biographieforschung, Handlungstheorie, Forschungsethik

Elfriede Billmann-Mahecha

promovierte 1982 im Fach Psychologie mit den Nebenfächern Philosophie und Iberoromanische Philologie an der Universität Erlangen-Nürnberg mit einer wissenschaftstheoretischen Arbeit. 1988 erfolgte die Habilitation mit einer empirischen Arbeit aus der Entwicklungspsychologie und die Ernennung zur Akademischen Oberrätin. Von 1991-1994 war Frau Billmann-Mahecha Lektorin am Institut für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung an der Universität Wien und ist seit 1994 Universitätsprofessorin für Psychologie. Von 2013-2020 war sie Vizepräsidentin für Lehre und Studium an der Leibniz Universität Hannover. Frau Billmann-Mahecha ist seit 2021 im Ruhestand. Ihre Forschungsinteressen liegen in wissenschaftstheoretischen und methodologischen Fragestellungen, der Moralund Identitätsentwicklung, der ästhetischen Entwicklung sowie der Entwicklung in institutionellen Kontexten.