Argumentation ist ein Verfahren, bei dem versucht wird, strittige Fragen gewaltfrei im Rahmen eines rationalen und kooperativen Austauschs zu lösen. In einer Verbindung von deskriptiver und normativer Argumentationstheorie lassen sich 11 Standards des integren bzw. fairen Argumentierens entwickeln, die eine ideale Sprechsituation des ideologiefreien Dialogs charakterisieren. Verletzungen dieser Standards sind in der politischen Diskussion regelmäßig bei rechtspopulistischen Akteuren zu beobachten. Die negativen Auswirkungen dieser Verletzungen auf den sozialen Frieden (drastisches Beispiel die Präsidentschaft von D. Trump) verdeutlichen, dass argumentative Fairness ein Bollwerk gegen Unfrieden und eine Grundlage für die Friedens- und Demokratiesicherung darstellen kann.

Schlüsselwörter: Argumentation, (Un-)Fairness, rhetorische Strategien, Integritätsstandards, (sozialer) Frieden, Rechtspopulismus, Trump, ideale Sprechsituation

Norbert Groeben

Univ.-Prof. (a.D.) für Allg. und Kultur- Psychologie an der Uni Köln und Honorar-Prof. an der Uni Heidelberg (Allg. Literaturwissenschaft; Allg. Psychologie). Forschungsschwerpunkte: Psychologische Anthropologie (Subjektmodelle), Kognitionspsychologie (Subj. Theorien), Sprach- und Literaturpsychologie (Textverarbeitung, Lese- sozialisation), Wissenschaftstheorie und Methodenlehre; Empirische Lit.wiss. sowie Friedenspsychologie.

Ursula Christmann

apl. Prof. (i.R.) am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg; Studium der ange- wandten Sprachwissenschaft (Mainz/Germersheim; Dipl. Übers.) und Psychologie (Heidelberg; Dipl. Psych.). Promotion (1988) und Habilitation (2000) an der Universität Heidelberg. Arbeits- und Publikationsschwerpunkte: Sprachpsychologie, Psychologie des Lesens, Textverarbeitung, Textverständlichkeit, Argumentationsintegrität, Figurative Sprache (Metapher), Framing.