Nachhaltiger Konsum ist eine zentrale Komponente für eine nachhaltige Zukunft. Er beinhaltet, die Grundbedürfnisse aller Menschen global zu befriedigen, ohne dabei die Grenzen der Tragfähigkeit unseres Planeten zu überschreiten. Diese Funktion verbindet ihn mit der Etablierung und Wahrung von Frieden und dessen Voraussetzungen. Der momentane private Konsum trägt maßgeblich zur Überschreitung planetarer Belastungsgrenzen wie dem Klimawandel und des Biodiversitätsverlusts bei. Reichere Länder und reichere Bevölkerungsschichten sind überproportional verantwortlich für die ökologischen Krisen, z.B. durch mehr Konsum und CO2-Ausstoß im Bereich Mobilität. Konsum nachhaltiger zu gestalten, kann nicht nur auf individueller Verantwortung und Verhaltensänderung beruhen, sondern bedarf einer systemischen Perspektive unter Einschluss vieler Akteure und Beachtung von Gerechtigkeits- und Verteilungsfragen. Das vorliegende Kapitel geht exemplarisch auf die Ernährung als einen ökologisch und sozial besonders bedeutsamen Konsumbereich ein. Die Ernährungssicherheit ist eine wichtige Grundvoraussetzung für Frieden, gleichzeitig ist die Ernährung aktuell einer der Konsumbereiche mit den gravierendsten ökologischen Auswirkungen. Das Kapitel zeigt Wege zu einer nachhaltigeren Ernährung auf und reflektiert die Rolle der Psychologie für den nachhaltigen Konsum allgemein.
Schlüsselwörter: nachhaltiger Konsum, Klima-Ungleichheit, Ernährung, Planetary Health Diet
geb. 1989, Studium der Psychologie an der FU Berlin, Promotion zum Thema Suffizienz und Kleidungskonsum an der Copenhagen Business School. Seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Versorgungs- und Verbrauchsforschung an der JLU Gießen. Sie forscht zu psychologischen Einflussfaktoren nachhaltigen und gesundheits-bezogenen Verhaltens sowie zu Strategien der Verhaltensänderung – mit besonderem Fokus auf eine nachhaltige und gesunde Ernährung.
Wencke Gwozdz
geb. 1978, Studium der Sozialökonomie und Promotion in Wirtschafts-wissenschaften an der Universität Hohenheim, danach über zehn Jahre tätig an der Copenhagen Business School. Seit 2018 Professorin für Versorgungs- und Verbrauchsforschung und seit 2024 Vizepräsidentin für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: nachhaltiger Konsum, Gesundheitsverhalten und Verbraucherpolitik – mit besonderem Fokus auf Ernährung und den gesellschaftlichen Auswirkungen von Konsum-entscheidungen sowie Verhaltensänderung.
Sonja Geiger
geb. 1977, Studium der Psychologie an der Humboldt Universität Berlin, Promotion an der Universität Potsdam und habilitiert zu „Neue Wege, nachhaltigen Konsum zu fördern“ an der TU Berlin. Seit 2025 Professorin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Forschungs- und Arbeits-schwerpunkte: nachhaltiges Konsumverhalten und Gesundheit, sozial-ökologische Transformation der Ernährungskultur. Kontakt: HNEE; Professur für Psychologie und Marketing in der nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft, Schicklerstr. 5, 16225 Eberswalde