Menschenrechte sind ein bedeutsames Ideal politischen und gesellschaftlichen Handelns. Bei deren Durchsetzung ist Menschenrechtsbildung bedeutsam und hierbei insbesondere die Komponenten Wissen, positive Einstellung und Handlungsbereitschaft. Repräsentative Untersuchungen verweisen auf geringes Wissen, widersprüchliche Einstellungen und mäßige Handlungsbereitschaft in der Bevölkerung. Bedeutsame Gründe dafür sind die Darstellung von Menschenrechten in Schulbüchern und Massenmedien. Der Artikel stellt dar, dass die Wahrnehmung von Menschenrechtsverletzungen abhängig ist vom Kontext sowie von Personenmerkmalen. Menschenrechte werden nicht nur weltweit verletzt, sondern zudem politisch missbraucht: Sie werden auf bürgerliche und politische Rechte reduziert, die Kritik an Staaten bezüglich Menschenrechtsverletzungen ist hoch selektiv, und sie werden missbraucht u.a. zur Begründung von Kriegen. Abschließend werden aus einer psychologischen Perspektive Empfehlungen zu Menschenrechtsbildung gegeben. Menschenrechte sind hoch bedeutsam: Ihre Verwirklichung trägt wesentlich zum Frieden innerhalb von Staaten bei, ihr Missbrauch zu Gewalt und Krieg.
Schlüsselwörter: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR), Einstellung zu Menschenrechten, Handlungsbereitschaft für Menschenrechte, bürgerliche und politische Menschenrechte, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Menschenrechte, Menschenrechtsbildung, Menschenrechts-Charta, Menschenrechts-Missbrauch, Menschenrechtsverletzungen, Unteilbarkeit von Menschenrechten, Wissen über Menschenrechte